Sabine Neunteufl (stellvertretende Landesvorsitzende BHW Verein), Johann Pittl und Leopoldine Pittl, Therese Reinel (Geschäftsführerin BhW Niederösterreich GmbH) stehen als Gruppe zusammen. Johann Pittl präsentiert die Urkunde zum Kulturpreis.

Niederösterreichischer Kulturpreis für Johann Pittl

Nur was man kennt, kann man schätzen

... und schützen. Gesellschaftliche Veränderungen bedürfen bewusster Haltungen und Handlungen, insbesondere wenn es um Umweltschutz und das soziale Lebensumfeld geht. Erwachsenenbildung schafft dieses Bewusstsein in vielen Facetten, trägt damit zu regionaler Identität bei - und hat es damit nicht immer leicht. Wie so oft gilt auch hier: Eine/r muss es ansprechen. Eine/r muss es tun.

Fast schon unermüdlich und ehrenamtlich engagiert sich Johann Pittl seit über 40 Jahren in und um Emmersdorf. Besonders hervorzuheben sind seine Projekte für mehr Bio-Diversität wie "Natur hoch Emmersdorf", aber auch sein Engagement rund um die Heimatkunde mit der Emmersdorfer Mundartforschung "wigl/wogl", die Dokumentation der Marterl der Pfarre Emmersdorf oder die Oral History-Aktivitäten um Emmersdorf nach dem Krieg.

In der Erwachsenenbildung reicht es aber nicht nur, wenn eine/r es tut, es geht vielmehr auch darum, möglichst viele andere Menschen zum Mittun zu motivieren: "Natur hoch Emmersdorf – Pflanzen brauchen ein Gesicht" ist auf Johann Pittls Initiative seit 2019 als breit angelegtes Beteiligungsprojekt in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk, dem BHW Niederösterreich und der gesunden Gemeinde entstanden. mit „Jonnys botanischer Blättersammlung“ hat Johann Pittl ein umfangreiches Nachschlagewerk heimischer Pflanzenarten zusammengestellt – vom Acker-schachtelhalm bis zur Zwiebel-Zahnwurz – und viele Menschen dazu motiviert, für diese Pflanzen eine Patenschaft zu übernehmen. Dass 188 Emmersdorferinnen und Emmersdorfer den Pflanzen und Kräutern „ihr Gesicht leihen“, freut Johann Pittl besonders. Nun verbindet man ein Gesicht mit einer Pflanze und erfährt gleichzeitig etwas über Standort und Verwendung. Ein Drittel der Gemeinde hat sich schon beteiligt - und das quer durch alle Generationen.

Wann auch immer uns der Blick auf das Kleine - bei so großen Herausforderungen wie dem ökologischen Wandel - fehlt, sollten wir an Projekte wie dieses denken. Es lehrt uns, dass im Kleinen eine ganze Fülle an Antworten und Lösungen stecken kann. Eine Initiative wie diese ist vorbildlich im Sinne einer menschlichen Fürsorge für unsere Umwelt.

Weitere Preisträgerinnen in der Erwachsenenbildung

Mit Josef Reisinger (Anerkennungspreis) und Angela Lahmer-Hackl (Würdigungspreis) wurden zwei weitere engagierte Erwachsenenbildner/innen ausgezeichnet, die zeigen wie der Ansatz der allgemeinen Erwachsenenbildung zur Bewusstseinsbildung beiträgt und Veränderungen positiv unterstützt.

Das BhW Niederösterreich gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern des NÖ Kulturpreises sehr herzlich.