Lesen und gelesen werden: Lesen zwischen Basisbildung und Familienalltag

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„Ihr habt meinen größten Respekt“, zeigte sich Schauspielerin Swintha Gersthofer bei ihrer Lesung in St. Pölten beeindruckt. Für das BhW Niederösterreich las die bekannte Mimin aus Texten, die Teilnehmende an Basisbildung-Kursen verfasst haben. Diese Beiträge sind aus der Buchreihe „schriftlos heißt nicht sprachlos“ des Instituts für Bildungsentwicklung Linz und stammen von Menschen mit Deutsch als erster Sprache, aber auch als zweiter Sprache, die in den Kursen lesen und schreiben gelernt haben. „Gerade für mich als Schauspielerin ist das beeindruckend. Ich könnte meinen Beruf ohne meinen Zugang zu Schrift und Sprache nicht ausüben. Umso bewundernswerter finde ich es, wenn Menschen sich in diesen Kursen bilden und dann auch noch so berührende und gelungene Texte schreiben. Es erfordert viel Mut, seine Gedanken und Gefühle niederzuschreiben und sich zu offenbaren.“

Die aus Film, Fernsehen (Soko Köln, Soko Donau, Soko Kitzbühel, Blind ermittelt…) und Theater (Landestheater Niederösterreich, Theater an der Josefstadt,…) bekannte Swintha Gersthofer trug sympathisch die teils humorvollen, informativen und teils nachdenklich stimmenden Erzählungen, Gedichte und Geschichten vor. Im Zuge des Bildungsabends wurde am BhW-Firmenstandort in der Linzer Straße 7 in der St. Pöltner Altstadt auch ein Tablet an Ana Paula Rodrigues überreicht. Die Teilnehmerin am BhW-Basisbildungskurs hat eines von drei Geräten gewonnen, die im Rahmen der Schreibaktion verlost wurden. Sonja Muckenhuber vom Institut für Bildungsentwicklung Linz, Initiatorin des Projekts „schriftlos heißt nicht sprachlos“, zeigte sich abermals von der Qualität der Texte beeindruckt: „Wir wollen zeigen, dass Menschen viele Talente haben und viele Kompetenzen.

Das wollen wir präsentieren und öffentlich machen. Diesen vielfältigen und wunderbaren in Schrift gebrachten Gedanken soll mit der Buchreihe Dauer gegeben werden.“

„Man kann auch im Erwachsenenalter Lesen und Schreiben lernen beziehungsweise verbessern. Das erfordert Mut und das soll auch gebührend belohnt werden. Die wunderbare Lesung von Swintha Gersthofer hat diese mutigen Offenbarungen in ein verdientes Licht gebracht“, betonte BhW Niederösterreich-Geschäftsführerin Therese Reinel.

Zeit Punkt Lesen: Vorlesen stärkt

Das Datum der Lesung war bewusst für den Vorabend des Österreichischen Vorlesetags gewählt. Lesen und Sprache sind im BhW Niederösterreich nicht nur Wirkfelder der Basisbildung mit ihren kostenlosen Kursen, sondern auch von Zeit Punkt Lesen. Weil Vorlesen die einfachste und wirksamste Form der Lesemotivation ist, fördert das Lesekompetenzprojekt selbiges mit passenden Angeboten. Studien belegen, dass Kinder leichter lesen lernen, wenn ihnen vorgelesen wird. Das gemeinsame Betrachten und Besprechen von Büchern entwickeln Kinder ein Gefühl für Sprache und erweitern ihren Wortschatz. Dazu kommt, dass das Lesen mit einer positiven Beziehungserfahrung verknüpft wird: Wer vorliest, schenkt Kindern Nähe und Aufmerksamkeit und schafft einen Raum, in dem sie sich geborgen fühlen. Die entspannte Atmosphäre, die damit entsteht, fördert die Konzentrationsfähigkeit und Lernbereitschaft der Kinder.

Gemeinsames Lesen stärkt auch das gegenseitige Zuhören. Dadurch wird Vorlesen zur Brücke zwischen den Generationen und fördert den Austausch von Erfahrungen, Gedanken und Wissen. Lesen in seinen vielfältigen Formen und der versierte Umgang mit Medien ist die wichtigste Kulturtechnik für Bildung und Arbeitswelt. Lesen stellt zudem die Schlüsselkompetenz für eine gelingende Teilhabe an der Gesellschaft und dem kulturellen Leben dar.

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