Des Nachbars Kartoffel oder die vom Supermarkt?

Ob Naschzeile am Spielplatz, Mitfahrbankerl oder Workshops für Eltern und Kinder – Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist nicht nur ein Thema, das Bildungswerkleiterin Margit Weinmeyer am Herzen liegt, sondern auch gelebter Bestandteil vieler ihrer Bildungsinitiativen ist. Ihre neueste Idee war nun ein Regionalmarkt, der die Produkte der Landwirte direkt auf den Dorfplatz geholt hat: Viele Paasdorferinnen und Paasdorfer lernten so kennen, was rund um die Gemeinde wächst und produziert wird. Das Angebot reicht von Wein, Gemüse, Eier, Honig bis zu Mehlspeisen. Viele Betriebe haben im vergangenen Jahr bereits Ab-Hof-Verkaufsläden errichtet.

Die jetzige Initiative des BhW Paasdorf unter der Leitung von Margit Weinmeyer soll die Paasdorfer Produkte noch mehr in den Mittelpunkt des Dorflebens stellen und die Nahversorgung mit regionalen und saisonalen Lebensmittel gewährleisten. Die Initiatorin wünscht sich, dass der Markt zum Begegnungs- und Lernraum für alle Dorfbewohner/innen und natürlich auch andere Gäste wird. Denn gerade die Wertschätzung für die Produkte der Nachbarin/des Nachbarn stärkt das Zusammenleben. Notwendig ist dies auch, weil einige Studien immer wieder zeigen, dass gerade im ländlichen Raum regionale Produkte weniger geschätzt werden als im urbanen. Heißt: Äpfel, Kartoffeln oder Honig werden im Supermarkt statt bei der Landwirtin im Ort gekauft. Woran das liegt, lässt sich nur erahnen – weil es praktischer ist, alles an einem Ort zu bekommen oder ist es der Neid, dass sich der Nachbar eine goldene – oder in dem Fall grüne - Nase verdienen könnte?

Mit dem Regionalmarkt in Paasdorf hat Margit Weinmeyer jedenfalls aufgezeigt, wie regionale Produkte dazu beitragen können das Dorfleben zu stärken. Und letztendlich kommt eine Belebung des Dorfplatzes allen zugute: Dem Gespräch zwischen Generationen, Zugezogenen und Hiesigen, sowie als niederschwelliges Kommunikationsangebot für Bildungsthemen – und nicht zuletzt dem neueröffneten Wirtshaus.