Der außerordentliche Lehrabschluss für Erwachsene
Eine Lehre zu absolvieren verbinden viele mit Jugendlichen, die ihre erste Berufsausbildung machen. Sie ist bekannt als duale Ausbildung, in der Praxis im Lehrbetrieb erworben und Theorie in der Berufsschule erlernt wird. Doch auch Erwachsene können eine Lehre machen, und für sie ist das sogar einer der günstigsten und schnellsten Wege, in einem neuen Berufsfeld Facharbeiter/in zu werden.
Die Möglichkeit eines außerordentlichen Lehrabschlusses für Erwachsene richtet sich an Menschen über 18, die in einem Berufsbereich bereits Praxis haben oder diese gerade sammeln. Denn wer in einem Bereich, dem ein Lehrberuf zuordenbar ist, einige Zeit gearbeitet hat, erwirbt die für die Lehrabschlussprüfung (LAP) notwendige Praxis. Die Hälfte der vorgesehenen Lehrzeit ist da der Richtwert – eine reguläre Lehre zur Chocolatière dauert drei Jahre, somit wären 1,5 Jahre Vollzeit-Berufserfahrung notwendig. Vier Jahre dauernde Lehren, etwa Betonbauspezialist/in, benötigen also zwei Jahre Vollzeit-Berufserfahrung.
Sobald diese Berufserfahrung vorhanden ist, kann man sich bei der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer anmelden und zur LAP antreten!
„Um sich auf die LAP vorzubereiten gibt es dann mehrere Möglichkeiten: Selbststudium, Berufsschulbesuch oder – die beliebteste Variante – einen intensiven Vorbereitungskurs bei einem Erwachsenenbildungsinstitut machen“, fasst Bildungsberaterin Christa Sieder zusammen. Die oft in Beratungen geäußerte Sorge von Erwachsenen, lange Zeit in die Berufsschule gehen zu müssen, ist also unbegründet.
Ein Tipp: Auf www.bic.at gibt es die Möglichkeit, alle knapp 200 Lehrberufe anzusehen, die derzeit in Österreich ausgebildet werden.
Termine für eine Bildungsberatung können unter https://www.bildungsberatung-noe.at/termin/ vereinbart werden.